"Mitarbeitende zu Fans machen, das wollen wir erreichen!"
Seit wann sind Sie Dozent/in und welches Fach unterrichten Sie persönlich?
Ich bin seit Januar 2022 als Dozentin an der HKV Aarau und unterrichte die Fächer Arbeits- und Lerntechnik sowie Kommunikation und Sozialkompetenz.
Was macht Ihnen besonders Spass bei diesem Fach, was ist speziell an Ihrem Fach?
«Man kann nicht nicht kommunizieren». Diesen Satz resp. das Axiom von Paul Watzlawick hörte ich vor rund 22 Jahren zum ersten Mal als ich die Weiterbildung zur HR-Assistentin startete. Er ist hängen geblieben. Beide Fächer sind sehr spannend und geben einen hohen Praxisnutzen sich in verschiedenen Gesprächssituationen besser zurecht zu finden oder auch immer wieder das eigene Zeitmanagement zu hinterfragen. Besonders Spass macht mir, dass es Fächer sind, bei denen die Teilnehmend viele eigene Erfahrungen und Erlebnisse mit einbringen können weil «man kann nicht nicht kommunizieren».
Wie gestalten Sie die Lektionen? Was für Unterrichtsmethoden benutzen Sie?
Mir ist ein praxisorientierter, lebendiger Unterricht auf Augenhöhe sehr wichtig. Die Teilnehmenden sollen ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit einbringen und voneinander profitieren, aber bspw. auch anhand von einem Rollenspiel in einem «geschützten Rahmen» Gesprächssituationen üben können. Die Theorie ist eine wichtige Grundlage, aber in der Praxis stellt sich gerade in der Kommunikation dann vieles noch etwas anders heraus als im «Lehrbuch» beschrieben ist.
Was macht ein «People & Culture Coach» bei Rivella?
Kurzes Intro: Wir haben uns im Frühjahr 22 entschieden, unsere bisherige Bezeichnung von «Human Resources» durch «People & Culture» zu ersetzen. Unserer Meinung nach sind Mitarbeitende nicht einfach Ressourcen, welche einem bestimmten Unternehmenszweck dienen. Für uns ist die Bezeichnung «People & Culture» genau das, worum es geht, wofür wir stehen, wofür wir uns einsetzen: für Menschen und die Rivella Unternehmens- und Arbeitsplatzkultur. Meine Funktion ist sehr vielseitig. In erster Linie geht es um Betreuung unserer Führungskräfte und unserer Mitarbeitenden in allen Belangen. Wir begleiten den gesamten LifeCycle, das heisst von der Rekrutierung bis zur Begleitung bei einem Austritt unserer Mitarbeitenden. Wir arbeiten in Team- und firmenweiten Projekten mit, sind für einen grossen Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements zuständig, bis hin zur beruflichen oder persönlichen Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden. Nicht zu vergessen das Vorleben und Mitgestalten unserer einzigartigen Kultur.
Wie geht Rivella mit dem Fachkräftemangel um?
Wir haben uns vor ein paar Jahren zum Ziel gesetzt, zu den besten Arbeitgebenden zu gehören und uns überlegt, welche «Ingredienzen» es dafür braucht: tolle Produkte & Innovationskraft = ja. Aber auch und ganz besonders eine hervorragende Arbeitsplatzkultur. Dazu gehören Massnahmen zur Stärkung der Mitarbeiterbindung und – motivation (Innensicht), sowie Massnahmen zur gezielten Stärkung und Weiterentwicklung einer starken Arbeitgebermarke (Aussensicht). So versuchen wir die Mitarbeitendenbindung durch eine mitarbeiterorientierte, auf Vertrauen und Wertschätzung basierte Arbeitsplatz- und Unternehmenskultur zu stärken und unsere Werte bewusst zu leben und erlebbar zu machen. Mitarbeitende zu Fans machen, das wollen wir erreichen. Wir binden unsere Mitarbeitenden mit «Bring a Friend» in die Rekrutierungen mit ein, bieten pensionierten Mitarbeitenden, sofern eine Möglichkeit vorhanden ist, weiter in Teilzeit zu arbeiten, nutzen einen internen Talentpool, bieten interne Weiterentwicklungen an etc. Wenn wir Stellen zu besetzen haben, suchen wir natürlich auch extern (und finden zum Glück momentan auch noch passende Mitarbeitende) auf allen gängigen Kanälen.
Wie wichtig sind Personalweiterbildungen bei/für Rivella?
Dies ist ein relevanter und zentraler Faktor unserer Führungs- und Entwicklungskultur und wird in unseren quartalsweisen Dialoggesprächen thematisiert. Es geht viel auch um Entwicklung «on the job». Selbstverständlich unterstützen wir ebenso externe Weiterbildungswünsche. Ein weiterer Aspekt ist unser mehrstufiger Talentreview- und Nachfolgeplanungsprozess, welchen wir bspw. nutzen, um firmenweit Nachfolge- und Entwicklungsplanungen unserer Mitarbeitenden zu besprechen.
Wie sieht der zukünftige Bedarf an ausgebildeten Personalsachbearbeiter in der Wirtschaft aus?
Meiner Meinung nach, wird die Wirtschaft nicht auf uns HR-lerInnen und somit auch nicht auf Personalsachbearbeitende verzichten können. Jedoch bin ich der Meinung, dass sich die Funktionen all den Veränderungen, die wir im Arbeitsumfeld erfahren, anpassen müssen. Die Betreuung wird einen noch grösseren Stellenwert einnehmen, wir müssen noch agiler auf Einflüsse reagieren können, up to date bleiben und Themen wie demographischer Wandel, Generationenwandel, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, VUCA-World etc. sehr ernst nehmen. Stetig am Ball bleiben und sicherstellen, dass wir das richtige machen und verstehen was unser Umfeld benötigt. Effizienter werden und mit teilweise begrenzteren Ressourcen einen Mehrwert erbringen.
Was bringt den Teilnehmenden aus Ihrer Sicht diese Weiterbildung?
Diese Weiterbildung bringt den Teilnehmenden eine umfassende Einsicht in die Welt des Human Resources und die Themenfelder, die uns in diesem spannenden Job begleiten. Sie werden gut auf eine bevorstehende Funktion ausgebildet oder können bereits vorhandenes Wissen weiter vertiefen.
Für wen eignet sich die Weiterbildung?
Sicherlich für all jene, die bereits erste Schritte im HR-Bereich gemacht haben und sich weiterbilden wollen, oder in Zukunft ins HR einsteigen und sich schon im Vorfeld Kenntnisse aneignen möchten, Wiedereinsteigende oder auch Personen, die sich umschulen lassen. Für mich persönlich eignet sich diese Weiterbildung aber nicht nur für Menschen deren Traum es ist, im HR Fuss zu fassen. In dieser Weiterbildung werden vielerlei Themen behandelt, die wir alle gut in unserem Alltag – unabhängig wo wir uns beruflich befinden - gebrauchen können und welche teilweise auch zur Allgemeinbildung gehören.
Welche Türen öffnen sich mit dem Abschluss der Weiterbildung?
Mit Wille und Herzblut kann die Ausbildung den Weg in eine HR-Abteilung ebnen. Den Wiedereinstig nach einer Auszeit möglich machen oder einfach auch den eigenen Horizont in vielen Bereichen erweitern.
Warum soll man die Weiterbildung an der HKV Aarau besuchen?
Die HKV Aarau bietet ein sehr vielseitiges und spannendes Bildungsangebot an mit Dozierenden, die aus der Praxis lernen und lehren und am Puls der Zeit sind. Der absolut tolle Standort direkt beim Bahnhof Aarau ist ein weiterer Pluspunkt für die HKV Aarau.