Berufsfachschule

Interview mit Leonita Deskaj, beste «Aarauerin» an den regionalen Meisterschaften Verkauf

An den regionalen Berufsmeisterschaften Verkauf werden die «Champions im Detailhandel» erkoren. Wir haben mit der besten «Aarauerin» ein Gespräch geführt über den Weg an die regionale Meisterschaft, ihre persönliche Vorbereitung und die Reaktionen auf ihren Erfolg.

In Kürze

  • An den regionalen Berufsmeisterschaften im Verkauf traten 21 junge Verkaufstalente gegeneinander an.

  • Leonita Deskaj, Lernende bei Dobi-Inter AG, erreicht als beste «Aarauerin» den grossartigen fünften Schlussrang.

  • Im Gespräch verrät sie, wie sie sich vorbereitet hat, welche Produkte sie am liebsten verkauft, wie ihr Umfeld reagiert hat und wieso sie selbst stolz auf sich ist.

Wer an den regionalen Berufsmeisterschaften im Detailhandel teilnehmen darf, gehört zu den besten rund zwanzig Lernenden in der Nordwestschweiz. In die Bewertung des 10-minütigen Verkaufsgesprächs zu einem Produkt, welches die Lernenden selber aus dem Sortiment ihres Lehrbetriebs auswählen, fliessen die Eröffnung des Gesprächs, die Präsentation der Ware, die Argumentation und der Gesamteindruck ein. Dabei wurde Leonita Deskaj, bestplatzierte Lernende der HKV Aarau, fünfte. Im Gespräch spricht sie über ihre Vorbereitung, welche Produkte sie am liebsten verkauft und was ein gutes Beratungsgespräch ausmacht.

Wie qualifiziert man sich für die regionale Berufsmeisterschaft? 

Im zweiten Lehrjahr gibt es innerhalb der Klasse einen Wettbewerb. Man sucht sich die Produkte aus, die man verkaufen will. Beim Wettbewerb wird das Verkaufen, das Erscheinungsbild, die Gestik, die Mimik und vieles mehr bewertet. Es werden von den Klassenkameraden, aber auch von der Lehrerin, Punkte verteilt. Der Schüler oder die Schülerin mit den meisten Punkten darf, sofern er oder sie will, an der regionalen Meisterschaft teilnehmen. Zusätzlich bekommt man von der Schule ein Diplom.

Mit welchem Ziel sind Sie in den Berufsmeisterschaften gestartet?

Mein Ziel war es, das Bestmögliche aus mir herauszuholen. Egal ob ich den ersten oder den letzten Platz erreicht hätte, ich wollte mein Bestes geben. Ich hatte nicht zu viel erwartet, aber die Ziele waren trotz dessen im Hinterkopf noch vorhanden.

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Ich habe mir viele Gedanken gemacht, welche Produkte ich wählen sollte. Ich überlegte mir, welche Waren für mich aber auch für den Kunden eigentlich selbsterklärend sind, aber wo trotzdem meine Beratung Mehrwert bringen kann. Ich übte den Durchlauf Zuhause mit meiner Schwester und Freunden und bekam von ihnen noch Feedback. Durch das Feedback konnte ich mich stets verbessern und sah gleichzeitig auch, wie viel ich bereits dazu gelernt hatte.

«Durch das Feedback konnte ich mich stets verbessern und sah gleichzeitig auch, wie viel ich bereits dazu gelernt hatte. » Leonita Deskaj

Was haben Sie dabei gelernt, was nehmen Sie für sich mit?

Man sollte sich nicht einreden, dass man es nicht schaffen kann. Ich machte mir zu viele Sorgen und Gedanken. Man gibt in diesem Moment das Beste und das ist das wichtigste. Egal welcher Platz erreicht wird, man hat bereits für sich gewonnen. Schlussendlich sollte man stolz sein auf sich selbst.

Was macht denn ein gutes Beratungsgespräch aus?

Die Zufriedenheit der Kunden. Die Kunden- oder Konsumentenwünsche so gut wie es geht erfüllen zu können, damit sie das Bedürfnis haben, wieder zu kommen. Und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie herzlich willkommen sind. Der Kunde ist König.

«Ich arbeite an mir selbst, damit ich ein Vorbild für die andern werden kann. » Leonita Deskaj

Haben Sie ein berufliches Vorbild?

Nein, nicht wirklich. Ein Vorbild haben ist schön, aber ich persönlich arbeite an mir selbst, damit ich ein Vorbild für die andern werden kann.

Wie hat Ihr Lehrgeschäft, wie haben Ihre Kollegen auf Ihren Erfolg reagiert?

Sie waren extrem Stolz auf mich, da ich über meinen eigenen Schatten gesprungen bin und an den Regionalmeisterschaften teilgenommen habe. Ich war zufälligerweise die erste Lernende im Geschäft, die an den Regionalmeisterschaften teil genommen hat. Das gibt mir einen weiteren Grund, Stolz auf mich zu sein.

Was verkaufen Sie im Alltag am häufigsten? Was am liebsten?

Es gibt keine Produkte, die ich alltäglich oder besonders häufig verkaufe. Unser Geschäft ist so gross, dass die Produkte, welche die Kunden kaufen, immer wechseln. Am liebsten verkaufe ich die Ware, bei denen ich von meiner persönlichen Erfahrung berichten kann, da ich es selbst auch getestet habe. Man kann den Kunden die Vorteile sowie die Nachteile nennen, mit dem Bewusstsein, dass man ihnen die richtigen Infos gegeben hat.

«Am liebsten verkaufe ich die Ware, bei denen ich von meiner persönlichen Erfahrung berichten kann. » Leonita Deskaj

Welche Zukunftspläne verfolgen Sie, wenn Sie in einem Jahr mit der Lehre fertig sind?

Ich lasse mich überraschen, wohin mich der Wind treibt. Ich persönlich bin eine sehr spontane, aber auch experimentierfreudige Person. Spontanität ist bei mir grossgeschrieben.

Das Interview führte: Jan Bolliger, Lehrperson Wirtschaft & Recht

Berufsmeisterschaften 2021 Detailhandel
Berufsmeisterschaften 2021 Detailhandel

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