Poetry Slam an der HKV
Etwas verzögert folgt der Rückblick auf einen unterhaltsamen Abend mit den Slam-Poeten Urs Troxler und Fred Mac Farland. Diese stellten ihr Können in der Sprachkunst und Sprachakrobatik einem Publikum von Lernenden, Lehrpersonen und Konrektoren am 26. Oktober in der HKV-Aula unter Beweis.
Urs Troxler, der Mittelschullehrer, Slam-Poet und Kabarettist trug in breitem Luzernerisch Anekdoten, Kurzgeschichten und Wortspiele vor, die sich um die Absurditäten des Alltagslebens drehten. Beim Publikum konnte er vor allem dann punkten, als er mit einer gehörigen Portion Selbstironie und bittersüsser Aufrichtigkeit über die Schwierigkeiten des Online-Kennenlernens (als bekennender Nicht-Adonis) witzelte.
Für noch mehr Begeisterung sorgte der zweite «Performer» Fred Mac Farland, denn er dichtete nicht nur selbst, sondern forderte das Publikum gleich zu Beginn auf, in Kleingruppen selber Kurzgedichte zu schreiben und diese dann vorzutragen. Nach anfänglicher (nachvollziehbarer) Verhaltenheit in den Publikumsreihen waren es vor allem die Lernenden, die mutig vor die Leute standen und teils witzige, teils tiefsinnige Vierzeiler rezitierten.
Als Krönung folgte Freds eigentliches Metier: die Spontandichtung. Wie schon bei «Schweizer Talente» und «Deutschland sucht den Superstar» bastelte er mit Worten aus dem Publikum geschickt Verse, welche durch den Endreim an Freestyle-Raps erinnerten, doch in der Rhythmisierung eher der klassischen Poesie nahestanden. Auch wenn der Wettbewerbscharakter eines üblichen Poetry-Slams an dieser Veranstaltung fehlte, durfte das Publikum einen lustigen, produktiven und anregenden Abend erleben.